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Der Mehrwert des Kaufs gebrauchter Computer

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Das Seltsame an mir und meinem Kaufverhalten ist, sofern es um Computer geht, dass, ich knauserig bin.

Man könnte meinen, dass jemand, der in der IT tätig ist, eher dazu neigt, Spitzengeräte zu kaufen, aber das ist bei mir nicht der Fall. Ich bin auch kein Gamer, zumindest nicht in dem Sinne, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Das einzige Spiel, das ich seit Jahren regelmäßig und konsequent spiele, ist Doom 2, und selbst wenn man es mit einem modernen Source-Port spielt, sind die Hardwareanforderungen sehr begrenzt.

Alte Zeiten, neue Geräte

In den letzten 20 Jahren habe ich nur neue Laptops in der Preisklasse um 200-300€ gekauft. Meine Anforderungen an Laptops sind wie folgt: Linux-Kompatibilität, mattes Display, ca. 12" Bildschirmgröße, lange Akkulaufzeit. Wünschenswert aber nicht zwingend sind eine beleuchtete Tastatur und ein lüfterloses Design. Unter den Laptops, die ich gekauft habe, waren mehrere Chromebooks. Ich war immer sehr zufrieden mit ihnen, außer dass die Linux-Container-Implementierung einige Einschränkungen hatte (Zugriff auf USB, Soundgeräte usw.).

Am Ende habe ich immer minderwertige und eher leistungsschwache Geräte gekauft, die fast alle meine Anforderungen abdeckten - aber eben nur fast.

Zeit für etwas 'Neues'

Jetzt habe ich zum ersten Mal einen generalüberholten Laptop von einem kommerziellen Anbieter gekauft, bei welchem es sich um eine gemeinnützige Organisation handelt. Es ist ein Dell Latitude 5300 mit 16 GB RAM, einer 512 GB SSD, Intel Core I5-8365U, das in "sehr gutem" und "gutem" Zustand angeboten wurde. Ich entschied mich für den "guten" Zustand und zahlte effektiv 200 €. Mein Ziel war es, nicht mehr als 300 € für einen praktisch neuen Laptop mit 100% Akkukapazität auszugeben.

Das Gerät kam gut verpackt und in erstaunlich gutem Zustand an: Vollständig gereinigt und fast keine Gebrauchsspuren. Auch die Verarbeitung ist hervorragend, die Tastatur ist beleuchtet, nur der Akku zeigt erwartungsgemäß Anzeichen fortgeschrittenen Alters. Der Akku zeigt eine Restkapazität von 70% an. Obwohl es sich bei diesem Laptop nicht um einen lüfterlosen Laptop handelt, ist der Lüfter im Normalbetrieb kaum zu hören.

Zusätzliche Investition

Ich werde nun sehen, ob ich mit der verbleibenden Akkukapazität leben kann. Der interne Akku ist recht einfach zu ersetzen und kostet zwischen 40€ und 70€. Wahrscheinlich werde ich in naher Zukunft auf eine nicht-originale Batterie für 40€ aufrüsten.

Mir ist auch aufgefallen, dass nur ein einziges 16-GB-RAM-Modul installiert ist. Um den Geschwindigkeitsvorteil von Dual-Channel-RAM nutzen zu können, habe ich ein weiteres 16-GB-Modul für 35€ bestellt und eingebaut.

Zusammenfassung

Am Ende zahle ich rund 300€ für einen kleinen, hochwertigen Laptop mit einer beleuchteten Tastatur, einer ausreichend großen SSD, viel RAM und einem brandneuen Akku. Debian Linux 12 mit Cinnamon als Desktop-Umgebung läuft auf dem Gerät direkt ohne weitere Konfiguration (Energieverwaltung, Sondertasten, etc.).

Auf diese Weise habe ich Abfall vermieden, Geld gespart und einen besseren Laptop bekommen, als ich ihn je hatte - was will man mehr?

#laptop